Queer

Queer

Wir können keine Definition des Queer Cinemas geben, die in ein einzelnes Format oder eine einzelne Sprache eingebunden ist - es durchzieht Fiktion und Dokumentation, Animation und experimentellen Film. Müssten wir die Bildeinstellung als ein isoliertes Genre ansehen, mit seinen eigenen formalen und narrativen Charakteristiken, würden wir größtenteils scheitern - Queer Cinema erstreckt sich über Melodram, Komödie, Neo-Noir und sogar Western. Und was ist mit der Narrative? Falls es so wäre, müssten wir uns der kanonischen und ausgereizten Erklärung, dass Queer Cinema irgendein Film, dessen Haupterzählstrang LGBT-Charaktere darstellen, ergeben.

Mehr noch: Diese Charaktere sollen in einer „positiven“ Art und Weise dargestellt werden. Diese Definition des „Queer Cinema“, welche an die Narrative gebunden ist, mag vielleicht im Prozess des Loslösens von einer langen Geschichte der verzerrten Abbildungen von homosexuellen Charakteren in der Filmgeschichte und für die Zustimmung der Gesellschaft nützlich gewesen sein. Heutzutage klingt es extrem engstirnig bei der Legitimation des Queer Cinema als Genre. [...]

Die umformulierte und homosexualisierte Version eines Zitates von Susan Sontag (die zufällig die erste Essayistin war, die den Begriff „tuntig“ im Jahr 1964 definierte): „Queer“ ist das Gegenteil von Allem.

Quelle: http://lwlies.com/articles/finding-a-definition-queer-cinema/